Beispiele für systematischen Umweltschutz für kleinere und mittlere Unternehmen
Beispiel EMAS Easy – 10 Schritte zum Umweltschutz
EMAS Easy ist eine Methode zur Risikobetrachtung und Festlegung von Maßnahmen als eine Orientierung.
- Schritt 1: Erstellung eines Lageplans: eine Karte, die das Unternehmen und seine Umgebung darstellt (Parkplätze,
Zufahrten, Straßen, Nachbarn). Welches Bild ergibt sich? Auch an Transporte, Auswahl von Lieferanten, ihre
Beschaffung und die Umweltaspekte ihrer Produkte und Dienstleistungen denken.
- Schritt 2: Ressourcennutzung (Input-Output-Analyse): Ermitteln, in welchen Mengen Materialien, Produktionsund
Arbeitsmittel sowie Rohstoffe, Betriebs- und Hilfsstoffe in ihr Unternehmen kommen und wo und wie sie
dieses wieder verlassen.
- Schritt 3: Was denken ihre Beschäftigten? Erfahrungen und Vorschläge der Führungskräfte und Beschäftigten
einbeziehen (Teambesprechungen, Befragung, betriebliches Vorschlagswesen).
- Schritte 4 – 9: Analyse der Umweltsituation vor Ort: Konkrete Betrachtung der Risiken im Bereich Wasser,
Bodenschutz und Lagerhaltung, Luft/Gerüche/Staub/Lärm, Energie, Abfall, Sicherheit (Betriebsbegehung).
- Schritt 10: Organisation und Verwaltung Fehlende Informationen einholen und wo möglich direkt Verbesserungsmaßnahmen
festlegen.
Mehr Informationen unter: www.emas.de
Beispiel PIUS – Produktionsintegrierter Umweltschutz
PIUS ist der auf die Produktion bezogene Teil der vorsorgenden Produktpolitik, welche sich mit den ökologischen
und ökonomischen Aspekten eines Produkts entlang seines gesamten Lebenswegs beschäftigt.
- Schritt 1: Definition der Ziele und Wirkungsgrenzen: Definition des Ziels, für deren Erreichung PIUS zur Anwendung
kommt, also z. B. die Reduzierung von Rohstoff- und Energiebedarfen. Die Wirkungsgrenze beschreibt den
Bereich, innerhalb der das Ziel erreicht werden soll, also z. B. eine Produktionsanlage oder ein gesamter Produktionsprozess.
- Schritt 2: Identifikation der Ein- und Ausgangströme: Ermittlung sämtlicher Material- und / oder Energieströme
innerhalb der Wirkungsgrenze in Bezug auf das gesetzte Ziel, jeweils nach Menge und Kosten aufgeschlüsselt.
- Schritt 3: Festlegung der Rahmenbedingungen: Prüfung, ob für die in Schritt 2 ermittelten Ein- und Ausgangsströme
(rechtliche) Zulässigkeitsbeschränkungen (z. B. Emissionsgrenzwerte) oder Beschränkungen durch Unternehmensvorgaben
(z. B. Grenzwerte für Abwassereinleitung) vorliegen.
- Schritte 4: Auswahl und Darstellung der Ein- und Ausgangsströme: Auswahl der umwelt- und kostenrelevanten
Ein- und Ausgangsströme, wobei die Auswahl zu einem „Ausschluss“ von Strömen wegen geringer Umwelt- oder
Kostenrelevanz führen kann.
- Schritt 5: Analyse des PIUS-Potenzials: Die aus Schritt 4 verbliebenden Ströme werden hinsichtlich der in Schritt 1
gesetzten Ziele untersucht und das Optimierungs- und Verbesserungspotenzial bestimmt.
- Schritt 6: Darstellung des Verbesserungspotenzials: Ermittlung der Relevanz der Auswirkung der in Schritt 5
ermittelten Minderungspotenziale inkl. Vergleich mit IST-Situation als Entscheidungsgrundlage für Management/
Geschäftsführung
Mehr Informationen unter: www.pius-info.de